Was tun, wenn der Wasserhahn pfeift?

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Du stehst in der Küche oder im Bad, drehst den Hahn auf und plötzlich hörst du dieses nervige Pfeifen. Mal ist es ein hoher Ton, mal ein Brummen, manchmal klingt es wie ein leises Kreischen. Was auch immer es ist, es stört. Und du fragst dich: Woher kommt das? Ist das gefährlich? Und vor allem: Wie bekomme ich das wieder weg? Wenn der Wasserhahn pfeift, ist das nicht nur unangenehm, sondern kann auch auf ein technisches Problem hinweisen. Zum Glück musst du dafür nicht gleich den Klempner rufen. Viele Ursachen lassen sich mit ein paar Handgriffen selbst beheben. In diesem Beitrag zeigen wir dir, woran es liegen kann und was du jetzt tun kannst.

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Warum pfeift ein Wasserhahn überhaupt?

Das Pfeifen entsteht durch Schwingungen im Leitungssystem. Wenn Wasser durch enge Stellen strömt, kann es Turbulenzen erzeugen. Diese bringen bestimmte Teile im Hahn oder in der Leitung zum Vibrieren – und das hörst du als Pfeifen. Besonders häufig passiert das, wenn der Wasserdruck zu hoch ist oder wenn Teile verkalkt oder locker sind. Manchmal tritt das Geräusch nur bei warmem oder nur bei kaltem Wasser auf. Manchmal auch nur, wenn du den Hahn ganz aufdrehst. Das kann dir Hinweise geben, wo das Problem liegt.

Erste Maßnahme: Den Perlator reinigen

Der Perlator ist das kleine Sieb am Auslauf des Wasserhahns. Er sorgt dafür, dass das Wasser gleichmäßig fließt und Luft beigemischt wird. Wenn er verkalkt oder verschmutzt ist, was häufig vorkommen kann, kann das den Wasserfluss behindern und somit das Pfeifen verursachen.

So gehst du vor:

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  1. Schraube den Perlator vorsichtig ab.
  2. Lege ihn für eine Stunde in Essigwasser oder Zitronensäure.
  3. Spüle ihn gründlich ab und bürste ihn bei Bedarf mit einer alten Zahnbürste.
  4. Schraube ihn wieder fest – aber nicht zu fest.

Wenn das Pfeifen danach weg ist, war der Perlator die Ursache. Falls nicht, geht’s weiter.

Ventile unter dem Waschbecken überprüfen

Unter deinem Waschbecken findest du meist zwei Eckventile: Eins für warmes, eins für kaltes Wasser. Wenn diese Ventile zu weit geöffnet sind, kann der Wasserdruck zu hoch sein, was zu Vibrationen und Geräuschen führen kann. Du kannst die Ventile vorsichtig etwas zudrehen. Nicht komplett, sondern nur ein Stückchen, taste dich ran. Dadurch reduzierst du den Druck und das Pfeifen kann verschwinden. Achte darauf, ob das Geräusch sich verändert oder verschwindet. Wenn du dir unsicher bist, kannst du auch beide Ventile nacheinander testen. So findest du heraus, ob das Problem nur bei warmem oder kaltem Wasser auftritt.

Dichtungen prüfen und tauschen

In jedem Wasserhahn sitzen kleine Gummidichtungen. Wenn diese porös oder locker sind, können sie anfangen zu vibrieren, wodurch ein Pfeifen erzeugt werden kann. Besonders bei älteren Armaturen ist das eine häufige Ursache. Du kannst die Dichtungen selbst austauschen, wenn du etwas handwerkliches Geschick hast. Dazu musst du den Hahn zerlegen; je nach Modell ist das unterschiedlich. In Baumärkten bekommst du passende Dichtungssets, aber achte darauf, dass du die richtigen Größen verwendest. Wenn du den Hahn nicht selbst zerlegen willst, kannst du auch einen Fachmann bitten, die Dichtungen zu überprüfen.

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Wasserdruck regulieren

Ein zu hoher Wasserdruck ist eine häufige Ursache für pfeifende Wasserhähne. Wenn das Wasser mit zu viel Kraft durch die Leitung schießt, entstehen Turbulenzen. Diese bringen Teile zum Schwingen, was dann hörbar wird. Du kannst den Druck über die Eckventile regulieren, wie oben beschrieben. In manchen Häusern gibt es auch einen zentralen Druckregler im Keller oder Hausanschlussraum. Wenn du Zugang dazu hast, kannst du dort den Druck etwas reduzieren. Optimal ist ein Wasserdruck zwischen 3 und 5 bar. Wenn du deutlich darüber liegst, kann das langfristig auch andere Schäden verursachen – zum Beispiel an Geräten oder Leitungen.

Luft in der Leitung?

Manchmal entsteht das Pfeifen durch Luftblasen in der Leitung. Das passiert zum Beispiel nach Wartungsarbeiten oder wenn die Leitung längere Zeit nicht benutzt wurde. Die Luft kann sich in bestimmten Bereichen sammeln und beim Wasserfluss Geräusche verursachen.

Du kannst versuchen, die Luft herauszuspülen:

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  1. Öffne alle Wasserhähne im Haus, warm und kalt.
  2. Lasse das Wasser für ein paar Minuten laufen.
  3. Beobachte, ob sich das Geräusch verändert oder verschwindet.

Wenn das Pfeifen danach weg ist, war Luft die Ursache. Falls nicht, musst du weiter suchen.

Pfeift´s nur in bestimmten Positionen?

Manchmal pfeift der Wasserhahn nur, wenn du ihn in einer bestimmten Position öffnest – zum Beispiel halb oder ganz. Das kann ein Hinweis auf Resonanz sein. Das bedeutet: Der Wasserfluss trifft genau die Frequenz, bei der ein Teil im Hahn zu schwingen beginnt. In solchen Fällen hilft es oft, den Hahn entweder etwas weiter oder etwas weniger zu öffnen. Du kannst auch versuchen, den Perlator gegen ein anderes Modell zu tauschen, da die Modelle einen unterschiedlichen Durchfluss haben können.

Was tun bei alten Armaturen?

Wenn dein Wasserhahn schon viele Jahre alt ist, kann das Pfeifen auch einfach ein Zeichen für Verschleiß sein. Die inneren Teile sind dann nicht mehr stabil, Dichtungen sind ausgeleiert, und die Konstruktion reagiert empfindlich auf Druckschwankungen. In solchen Fällen lohnt sich oft ein Austausch. Moderne Armaturen sind besser konstruiert, haben stabilere Komponenten und reagieren weniger empfindlich. Du bekommst schon für kleines Geld gute Modelle, die leise und zuverlässig arbeiten.

Wann solltest du einen Fachmann rufen?

Wenn du alle oben genannten Schritte ausprobiert hast und das Pfeifen bleibt, kann es sein, dass das Problem tiefer liegt; zum Beispiel in der Leitung selbst oder im Hausanschluss. Auch defekte Ventile oder Druckminderer können die Ursache sein. Ein Installateur kann den Wasserdruck messen, die Leitungen prüfen und gezielt nach der Ursache suchen. Das lohnt sich besonders, wenn das Geräusch nicht nur nervt, sondern auch andere Probleme verursacht; zum Beispiel Vibrationen in den Rohren oder etwas undicht ist.

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