Wie viele Putzmittel braucht man wirklich?

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Du kennst das sicher: Im Putzschrank sammeln sich Flaschen, Sprays, Tuben und Dosen. Für jeden Raum, jede Oberfläche und jede Situation scheint es ein eigenes Mittel zu geben. Badreiniger, Küchenreiniger, Glasreiniger, WC-Gel, Kalklöser, Fettlöser, Desinfektionsspray, Bodenreiniger, Duftspray – und das ist nur der Anfang. Die Werbung verspricht dir Glanz, Hygiene und Frische, aber am Ende stehst du vor einem überfüllten Regal und fragst dich: Brauche ich das alles wirklich? Die Antwort ist klar: Nein. Du brauchst nicht für jede Ecke ein eigenes Produkt. Du brauchst eine kleine, durchdachte Auswahl an Reinigungsmitteln, die vielseitig einsetzbar sind und dir die Arbeit erleichtern, statt sie zu verkomplizieren. Deshalb beantworten wir die hier die Frage: Wie viele Putzmittel braucht man wirklich?

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Putzmittel: Was wirklich sinnvoll ist

Wenn du deinen Haushalt effizient und nachhaltig reinigen willst, reichen dir vier bis fünf Grundmittel. Sie decken die meisten Anwendungen ab und lassen sich oft sogar selbst herstellen oder kombinieren.

  1. Allzweckreiniger Ein neutraler Allzweckreiniger ist dein Basisprodukt. Du kannst ihn für Böden, Oberflächen, Möbel und viele andere Bereiche verwenden. Achte darauf, dass er nicht zu aggressiv ist und keine unnötigen Duftstoffe enthält. Du kannst ihn auch selbst mischen – zum Beispiel aus Wasser, etwas Alkohol und einem Tropfen ätherischem Öl.
  2. Essigreiniger oder Zitronensäure Für Kalk und hartnäckige Ablagerungen brauchst du ein säurehaltiges Mittel. Essigreiniger ist günstig, effektiv und biologisch abbaubar. Zitronensäure ist geruchsneutral und eignet sich besonders für empfindliche Nasen. Du kannst damit Armaturen, Fliesen, Wasserkocher und vieles mehr reinigen.
  3. Scheuerpulver oder Natron Wenn du etwas mehr Abrieb brauchst – zum Beispiel für das Waschbecken, die Badewanne oder den Herd – ist Scheuerpulver ideal. Natron ist eine natürliche Alternative, die auch Gerüche bindet und Fett löst. Du kannst es mit Wasser zu einer Paste mischen oder trocken verwenden.
  4. Spülmittel Ein mildes Handspülmittel ist nicht nur für Geschirr geeignet. Du kannst es auch für Fenster, Spiegel, empfindliche Oberflächen und sogar Kleidung verwenden. Es ist sanft, vielseitig und gut dosierbar.
  5. Glasreiniger (optional) Wenn du viel Glasflächen hast, kann ein spezieller Glasreiniger sinnvoll sein. Aber auch hier reicht oft eine Mischung aus Wasser und etwas Alkohol oder Essig. Du brauchst keine teuren Spezialprodukte mit künstlichem Glanz. Oder du nutzt spezielle Glasputzlappen, die nur mit Wasser auskommen.

Was du nicht brauchst

Viele Putzmittel sind überflüssig oder sogar problematisch. Sie versprechen viel, kosten Geld und belasten Umwelt und Gesundheit.

  • Desinfektionsmittel: Im normalen Haushalt brauchst du keine Desinfektion. Sie zerstört auch gute Mikroorganismen und kann Allergien fördern. Ausnahme: Krankheit im Haushalt oder besondere medizinische Situationen.
  • Duftsprays und Raumreiniger: Sie überdecken Gerüche, aber reinigen nicht. Viele enthalten synthetische Stoffe, die die Atemwege reizen.
  • Spezialreiniger für jede Oberfläche: Du brauchst keinen extra Reiniger für Edelstahl, Glaskeramik, Holz, Kunststoff und so weiter. Ein guter Allzweckreiniger reicht oft aus.
  • WC-Gel mit Farbwechsel oder Duftkapseln: Sie sehen spektakulär aus, bringen aber wenig. Mechanisches Reinigen mit Bürste und Essig ist oft effektiver.
  • Kalklöser mit Chlor oder Ammoniak: Sie sind aggressiv und gefährlich für Haut und Atemwege. Natürliche Alternativen wie Essig oder Zitronensäure wirken genauso gut.

Warum weniger mehr ist

Wenn du deine Putzmittel reduzierst:

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  • gewinnst du Übersicht, Platz und Sicherheit.
  • Du weißt, was du verwendest, kannst besser dosieren und vermeidest unnötige Chemie.
  • Du sparst Geld, weil du nicht ständig neue Produkte kaufst.
  • Und du schützt die Umwelt, weil du weniger Verpackung, weniger Inhaltsstoffe und weniger Abwasser produzierst.
  • Auch für deine Gesundheit ist das ein Gewinn. Viele Reinigungsmittel enthalten Duftstoffe, Konservierungsmittel, Lösungsmittel oder andere Zusätze, die Haut, Augen und Atemwege reizen können. Wenn du auf einfache, natürliche Mittel setzt, reduzierst du diese Belastung.

So organisierst du deinen Putzschrank neu

Du kannst deinen Putzschrank in wenigen Schritten neu strukturieren:

  1. Ausmisten: Schau dir alle Produkte an. Was ist doppelt? Was benutzt du nie? Was ist abgelaufen? Was riecht unangenehm oder verursacht Beschwerden?
  2. Reduzieren: Behalte nur die Mittel, die du wirklich brauchst. Maximal fünf Produkte reichen aus.
  3. Sortieren: Stelle die Mittel nach Anwendung zusammen – zum Beispiel Bad, Küche, Böden, Fenster.
  4. Beschriften: Wenn du eigene Mischungen herstellst, beschrifte sie klar. Notiere auch das Mischverhältnis und das Datum.
  5. Sicher lagern: Bewahre die Mittel außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren auf. Achte auf gute Belüftung und stabile Behälter.

Selbstgemachte Alternativen

Du kannst viele Reinigungsmittel selbst herstellen. Das ist einfach, günstig und individuell anpassbar.

  • Allzweckreiniger: 500 ml Wasser, 2 EL Alkohol, 1 TL Natron, ein paar Tropfen ätherisches Öl
  • Kalkreiniger: 100 ml Essig, 100 ml Wasser, optional Zitronensaft
  • Scheuerpaste: 2 EL Natron, 1 EL Wasser, optional ein Tropfen Spülmittel
  • Fensterreiniger: 250 ml Wasser, 2 EL Alkohol, 1 EL Essig

Du kannst die Mischungen in Sprühflaschen oder Schraubgläser füllen und nach Bedarf verwenden. Wichtig ist, dass du sie regelmäßig frisch herstellst und nicht zu lange lagerst.

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