Wie werden Lederschuhe weich?

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Da freut man sich über ein neues Paar Schuhe, doch das Leder ist noch so hart und unangenehm am Fuß – und nichts ist schlimmer, als drückende Schuhe! Also muss Abhilfe her! Im Vergleich zu anderen Materialien lässt sich Leder relativ gut weich machen. Wie genau deine neuen Lederschuhe weich werden, verraten dir diese Tipps!

Wissenswertes über Lederschuhe

Die meisten Lederschuhe sind aus Rindsleder, welches recht dick und fest ist. Es gibt also nicht so viel Spielraum, es zu weiten oder zu dehnen. Würde man es unter einem Mikroskop betrachten, würde man feststellen, dass das Leder ein Geflecht aus sehr feinen Fasern ist, die sehr stark miteinander vernetzt sind. Genau aus diesem Grund hat Leder eine hohe Festigkeit und ist sehr robust, was es davor schützt, schnell zu reißen. Damit die Schuhe besser am Fuß sitzen, gibt es deshalb zwei übliche Methoden, um die Lederschuhe weich zu bekommen: dieses Geflecht aus Fasern zu dehnen oder es beweglicher zu machen.

Dazu kann das Leder „gelockert“ werden, wie durch Klopfen oder Walken. Hierbei entstehen viele kleine Risse im Fasergewebe, wodurch das Leder weicher und flexibler wird – dies sollte allerdings nur von einem Profi gemacht werden; bzw. findet meist nicht am fertigen Produkt statt, sondern vorab, wenn das Material bearbeitet wird.

Die zweite Möglichkeit ist das Verformen des Leders, wenn es nass ist. Durch die Feuchtigkeit quillen die Fasern etwas auf, so dass sich das Leder in eine andere Form bringen lässt. Trocknet es dann, behält es diese Form bei. Auch dies geschieht eher während es Verarbeitungs- oder Herstellungsprozesses. Trotzdem können wir uns diese Technik gut zunutze machen, wenn wir unsere Lederschuhe weich bekommen möchten.

So bekommst du deine Lederschuhe weich

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, also probiere aus, was sich für dich am besten anfühlt bzw. am ehesten mit deinen Schuhen funktioniert.

Wenn du Schuhe hast, die nur ein bisschen drücken, reicht es, sie einzulaufen, so dass sie sich deinem Fuß anpassen. Dazu trägst du am besten dicke Socken und läuft ca. 1 Stunde mit den Schuhen. Eventuell musst du den Vorgang noch ein, zwei Mal wiederholen. Achte aber darauf, nicht zu dicke Socken zu tragen, sonst könnte das Leder überdehnt werden und die Schuhe sind dir später zu groß!

Wie oben erklärt, ist auch Feuchtigkeit hilfreich. Deshalb kannst du die dicken Socken vorab anfeuchten. Das ist vielleicht nicht so angenehm zu tragen, hilft aber, das Leder besser anpassbar zu machen.

Apropos Feuchtigkeit: sicher hast du schon von dem Tipp gehört, in die Schuhe hinein zu „pinkeln“. Dass das hilft, ist allerdings eher ein Mythos. Feuchtigkeit ist zwar gut, aber hier ist Wasser völlig ausreichend – und zudem hygienischer und angenehmer.

Abstand halten solltest du von anderen Flüssigkeiten, wie Alkohol (dadurch verliert das Leder seine Geschmeidigkeit) oder Fetten (dringen nicht tief genug in das Fasergeflecht ein, helfen also gar nicht). Fette und Öle sind gut als Imprägnierung, aber helfen nicht beim Weichmachen.

Rückfettende Produkte wie spezielle Sprays oder Öle können helfen, die Schuhe weicher zu bekommen. Sie liefern die hilfreiche Feuchtigkeit für die optimale Anpassung und durch die Rückfettung bleiben die Schuhe später schön geschmeidig.

Voraussetzung ist natürlich, dass die Schuhe generell der Passform deiner Füße entsprechen. Zu kleine Schuhe oder welche, die überhaupt nicht zu deiner Fußform passen, passen eben nicht, da hilft auch kein Weichmachen. Und ansonsten ist einfach ein bisschen Geduld gefragt, bis die Schuhe richtig eingelaufen sind.

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