Camping ohne Plastik? So geht´s

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Du liebst es, draußen zu sein, unter freiem Himmel zu schlafen, morgens vom Vogelgezwitscher geweckt zu werden und abends am Lagerfeuer zu sitzen? Dann weißt du sicher auch, wie wichtig es ist, die Natur zu schützen; gerade beim Campen. Doch oft sammelt sich hierbei überraschend viel Müll an: Einwegverpackungen, Plastikgeschirr, Tuben, Tüten, Folien. Dabei geht es auch anders. Mit ein bisschen Vorbereitung kannst du deinen Trip fast plastikfrei gestalten – und dabei sogar Geld sparen, bewusster leben und die Natur noch mehr wertschätzen. Hier kommen unsere Tipps für ein entspanntes Camping ohne Plastik.

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Warum plastikfreies Campen Sinn macht

Plastik ist leicht, praktisch und überall – aber leider auch ein riesiges Umweltproblem. Es zersetzt sich nicht, sondern zerfällt in Mikroplastik, das Böden, Gewässer und Tiere belastet. Gerade in der Natur, wo du eigentlich abschalten und auftanken willst, hat Plastikmüll nichts verloren. Wenn du auf Plastik verzichtest, schützt du nicht nur die Umwelt, sondern auch dich selbst, denn viele Kunststoffe enthalten Schadstoffe, die in Lebensmittel oder die Haut übergehen können.

Camping ohne Plastik bedeutet nicht, dass du auf Komfort verzichten musst. Im Gegenteil: Du wirst merken, wie befreiend es sein kann, mit weniger, aber dafür besseren Dingen unterwegs zu sein.

1. Die richtige Ausrüstung – langlebig statt billig

Bevor du losziehst, lohnt sich ein Blick auf deine Ausrüstung. Viele Campingartikel bestehen aus Kunststoff und oft sogar aus billigem, kurzlebigem Material. Dabei gibt es tolle Alternativen:

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  • Zelt & Schlafsack: Achte auf langlebige Materialien und reparierbare Produkte. Es gibt inzwischen auch Zelte mit recycelten Stoffen oder ohne PVC-Beschichtung.
  • Isomatte & Schlafunterlage: Statt aufblasbaren Plastikmatten kannst du auf Naturmaterialien wie Schurwolle oder Kork setzen. Oder du greifst zu langlebigen, schadstofffreien Modellen aus EVA-Schaum.
  • Campingmöbel: Klappstühle und Tische aus Aluminium und Holz sind stabil und plastikfrei. Und sind wir mal ehrlich: Schöner aussehen tun sie auch.

2. Kochen und Essen: Plastikfrei genießen

Gerade beim Essen fällt oft viel Plastik an: Einweggeschirr, verpackte Lebensmittel, Trinkflaschen. Dabei kannst du mit ein paar einfachen Umstellungen viel Müll vermeiden:

  • Mehrweg statt Einweg: Nimm Teller, Becher und Besteck aus Edelstahl, Emaille oder Holz mit. Sie sind robust, leicht zu reinigen und halten ewig.
  • Trinkflasche & Thermoskanne: Eine Edelstahlflasche ersetzt unzählige Plastikflaschen. Für Kaffee oder Tee unterwegs ist eine Thermoskanne Gold wert.

Extra-Tipp: Wie reinigt man eine Thermoskanne?

  • Lebensmittel lagern: Statt Frischhaltefolie oder Plastiktüten kannst du Bienenwachstücher, Schraubgläser oder Edelstahlboxen verwenden.
  • Kochen: Ein kleiner Gaskocher mit wiederbefüllbarer Kartusche ist nachhaltiger, als ein Einwegkocher. Und wenn du offen kochst: Gusseiserne Pfannen oder Emailletöpfe sind plastikfrei und langlebig.

3. Einkaufen ohne Verpackung – auch unterwegs möglich

Auch beim Proviant kannst du viel Plastik sparen, selbst wenn du unterwegs bist:

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  • Wochenmärkte & Hofläden: Frisches Obst, Gemüse, Brot und Käse bekommst du oft unverpackt. Das schützt die Umwelt, reduziert Müll und du unterstützt dabei noch regionale Anbieter.
  • Unverpackt-Läden: In vielen Städten gibt es inzwischen Läden, in denen du Reis, Nudeln, Nüsse und mehr in eigene Behälter füllen kannst.
  • Selbstgemachtes mitnehmen: Müsliriegel, Aufstriche oder Salate kannst du zu Hause vorbereiten und in Gläsern oder Dosen mitnehmen.

4. Körperpflege: Natürlich und plastikfrei

Die Kulturtasche ist oft eine Plastikfalle: Shampoo, Duschgel, Zahnpasta, Einwegrasierer. Dabei geht es auch hier ganz einfach anders:

  • Feste Seife & festes Shampoo: Sie kommen meist ganz ohne Verpackung aus, halten lange und sind ideal für unterwegs. Mehr über feste Kosmetik kannst du HIER nachlesen.
  • Zahnbürste aus Bambus: Eine einfache Umstellung mit großer Wirkung.
  • Zahnpasta-Tabletten oder Pulver: Leicht, platzsparend und ohne Tube.
  • Rasierhobel statt Einwegrasierer: Langlebig, plastikfrei und auf Dauer günstiger.
  • Deo-Creme im Glastiegel: Wirkt genauso gut; ohne Aluminium und Plastik.

Achte bei allen Produkten auf natürliche Inhaltsstoffe und biologisch abbaubare Rezepturen, so schadest du weder dir noch der Umwelt.

5. Müll vermeiden und richtig entsorgen

Auch beim besten Willen lässt sich nicht jeder Abfall vermeiden. Wichtig ist aber, dass du ihn richtig entsorgst. Besser noch: lasse gar nicht erst so viel entstehen.

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  • Müll trennen: Auch auf dem Campingplatz solltest du deinen Müll sortieren; viele Plätze bieten entsprechende Tonnen.
  • Kompostierbare Abfälle: Obst- und Gemüseschalen kannst du, wenn erlaubt, in der Natur vergraben, aber nur fernab von Wegen und Wasserstellen.
  • Zero-Waste-Kit: Nimm ein kleines Set mit: Stoffbeutel, Besteck, Trinkhalm, Serviette, so bist du für spontane Einkäufe oder Snacks unterwegs gerüstet.

Weitere Tipps, wie du unterwegs Müll vermeiden kannst, zeigt dir dieser Beitrag.

6. Outdoor-Hygiene: Sauber bleiben ohne Plastik

Auch draußen willst du dich wohlfühlen, aber bitte ohne Mikroplastik und Chemie:

  • Biologisch abbaubare Seife: Nutze sie sparsam und immer mit Abstand zu Gewässern.
  • Waschlappen statt Feuchttücher: Wiederverwendbar, waschbar und viel umweltfreundlicher.
  • Menstruation unterwegs: Menstruationstassen oder Stoffbinden sind nachhaltige Alternativen zu Einwegprodukten.
    Mehr Infos findest du hier: Nachhaltige Alternativen zu Tampons und Binden

7. Ratschlag für´s Camping ohne Plastik

Lasse dir Zeit! Du musst nicht alles auf einmal umstellen. Vielleicht beginnst du mit einer Edelstahlflasche, ersetzt dein Duschgel durch feste Seife oder packst dein Essen in ein Schraubglas statt in eine Plastiktüte. Jeder Schritt zählt – und macht deinen Campingtrip bewusster, achtsamer und nachhaltiger. Also stresse dich nicht und setze dich zu sehr unter Druck; schließlich soll der Urlaub oder Campingtrip ja auch voller Genuss sein.

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