Du wolltest nur kurz in der Sonne liegen, ein bisschen Vitamin D tanken, vielleicht ein Buch lesen oder einfach entspannen – und plötzlich ist deine Haut rot, heiß und spannt unangenehm. Ein Sonnenbrand ist schnell passiert, selbst wenn du eigentlich vorsichtig warst. Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, wie du deiner Haut jetzt helfen kannst, sich zu beruhigen und zu regenerieren.
Was passiert bei einem Sonnenbrand eigentlich?
Ein Sonnenbrand ist nichts anderes als eine akute Entzündung der Haut, ausgelöst durch zu viel UV-Strahlung. Die UV-B-Strahlen dringen in die oberen Hautschichten ein und schädigen dort die Zellen. Dein Körper reagiert mit einer Entzündungsreaktion: Die Haut wird rot, warm, schwillt an und beginnt zu schmerzen. In schweren Fällen können sogar Blasen entstehen. Die Symptome treten meist erst einige Stunden nach dem Sonnenbad auf und erreichen ihren Höhepunkt nach etwa 24 Stunden. Je nach Schweregrad kann es mehrere Tage dauern, bis sich die Haut wieder beruhigt hat.
Erste Hilfe: Was du sofort tun kannst
Sobald du merkst, dass deine Haut zu viel Sonne abbekommen hat, heißt es: Raus aus der Sonne! Auch wenn der Sonnenbrand noch nicht sichtbar ist, solltest du dich sofort in den Schatten oder ins Haus begeben.
Kühlen ist jetzt das A und O. Ein feuchtes, kühles Tuch auf der betroffenen Stelle kann Wunder wirken. Auch ein lauwarmes Bad mit einem Schuss Apfelessig oder Kamillentee beruhigt die Haut. Wichtig: Verwende kein eiskaltes Wasser oder Eis direkt auf der Haut – das kann die Haut zusätzlich reizen oder sogar zu Kälteschäden führen.
Feuchtigkeit, Feuchtigkeit, Feuchtigkeit
Nach dem Kühlen braucht deine Haut vor allem eines: Pflege. Trage eine feuchtigkeitsspendende Lotion oder ein After-Sun-Gel auf; am besten mit Aloe Vera, Panthenol oder Calendula. Diese Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend, beruhigen die Haut und unterstützen die Heilung. Wenn du es natürlich magst, kannst du auch reines Aloe-Vera-Gel aus dem Reformhaus oder direkt aus der Pflanze verwenden. Einfach ein Blatt aufschneiden und das Gel vorsichtig auf die Haut auftragen.
Hausmittel, die wirklich helfen
Neben klassischen After-Sun-Produkten gibt es auch einige bewährte Hausmittel, die du wahrscheinlich eh zu Hause hast:
- Quarkwickel: Quark wirkt kühlend und entzündungshemmend. Einfach auf ein Tuch streichen, auf die betroffene Stelle legen und nach 15 bis 20 Minuten wieder abnehmen. Danach die Haut sanft abtupfen, aber nicht reiben.
- Schwarzer Tee: Die Gerbstoffe im Tee beruhigen die Haut. Koche ein paar Beutel schwarzen Tee, lasse ihn abkühlen und lege die feuchten Beutel oder ein damit getränktes Tuch auf die Haut.
- Gurkenscheiben: Frisch aus dem Kühlschrank wirken sie kühlend und spenden Feuchtigkeit. Perfekt für Gesicht und Dekolleté.
- Kokosöl: Nach dem ersten Abkühlen kannst du Kokosöl auftragen. Es wirkt antibakteriell und pflegt die Haut, sollte aber nicht auf offene Blasen oder frische Verbrennungen kommen.
Was du besser vermeiden solltest
So verlockend es auch klingt: Bitte trage keine fetthaltigen Cremes oder Öle direkt nach dem Sonnenbrand auf. Sie können die Hitze in der Haut einschließen und die Entzündung verschlimmern. Auch Alkohol auf der Haut, etwa in Parfums oder bestimmten Lotionen, ist jetzt tabu. Und ganz wichtig: Nicht kratzen oder pellen, auch wenn die Haut später zu jucken beginnt oder sich schält. Das verzögert die Heilung und kann zu Narben führen.
Trinken nicht vergessen
Ein Sonnenbrand bedeutet für deinen Körper Stress – und Flüssigkeitsverlust. Deine Haut braucht jetzt besonders viel Wasser, um sich zu regenerieren. Also: Trinke ausreichend! Am besten stilles Wasser oder ungesüßten Kräutertee. Auch wasserreiche Lebensmittel wie Melone, Gurke oder Erdbeeren unterstützen die Regeneration von innen.
Was tun bei starkem Sonnenbrand?
Wenn dein Sonnenbrand sehr schmerzhaft ist, Blasen bildet oder du dich allgemein unwohl fühlst (z. B. mit Fieber, Schüttelfrost oder Übelkeit), solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen. In solchen Fällen kann es sich um eine Verbrennung zweiten Grades handeln, und die gehört definitiv in professionelle Hände. Auch bei Kindern ist besondere Vorsicht geboten: Ihre Haut ist viel empfindlicher und reagiert schneller auf UV-Strahlung. Bei stärkeren Symptomen solltest du nicht zögern, eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt aufzusuchen.
Wie du Sonnenbrand in Zukunft vermeidest
Der beste Sonnenbrand ist der, den du gar nicht erst bekommst. Deshalb hier ein paar einfache, aber wirkungsvolle Tipps:
- Schatten suchen: Besonders zwischen 11 und 15 Uhr, wenn die UV-Strahlung am stärksten ist.
- Sonnenschutz verwenden: Eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30), großzügig auftragen und regelmäßig nachcremen – vor allem nach dem Schwimmen oder Schwitzen.
- Schützende Kleidung tragen: Hut, Sonnenbrille, luftige, langärmelige Kleidung; besonders bei längeren Aufenthalten im Freien.
- Langsam an die Sonne gewöhnen: Gerade im Frühling oder im Urlaub ist die Versuchung groß, sich direkt in die Sonne zu legen. Besser: Langsam steigern und die Haut an die Sonne gewöhnen.
Hier findest du weitere Tipps:
Wie lange ist Sonnencreme haltbar?
Worauf muss ich bei Sonnencreme achten?
Vitamin D: Alles über das Sonnenvitamin
Was sind die verschiedenen Hauttypen?