Eigener Olivenbaum: Was muss ich beachten?

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Du stehst morgens auf, gehst in den Garten, streckst dich Richtung Sonne und da ist er – dein eigener Olivenbaum. Vielleicht ist er noch jung, vielleicht hat er aber auch schon ein paar Jahre auf dem Blatt. Aber eines steht fest: Er bringt dir jeden Tag ein kleines bisschen Urlaubsfeeling nach Hause. Möglicherweise hast du ihn ja sogar aus einem schönen Urlaub mitgebracht. Sicher weißt du, dass Olivenbäume sehr alt werden können. Damit auch du möglichst lange Freude an dem schönen Stück hast, bekommst du hier einige Tipps, was du beachten solltest.

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Kann man das in Deutschland überhaupt machen?

Olivenbäume lieben Wärme, Sonne und ein bisschen Trockenheit. Aber es geht auch bei uns, wenn du ein paar Dinge beachtest. Der Baum brauchst einen sonnigen Platz, am besten windgeschützt und nicht zu viel Frost im Winter.

Es gibt Sorten, die besser mit dem mitteleuropäischen Klima klarkommen. Olea europaea ist der Klassiker, aber manche Züchtungen sind robuster als die mediterranen Kollegen. Du kannst ihn in einen großen Topf setzen oder direkt in die Erde pflanzen – je nachdem, wie mobil du ihn halten möchtest. Informiere dich also am besten vor dem Kauf, welche Sorte am besten zu deinem Standort und deinen lokalen Wetterbedingungen passt.

Außerdem wichtig: Du brauchst Geduld. Olivenbäume wachsen langsam, aber dafür mit Charakter. Sie entwickeln eine wunderschöne Struktur und sind echte Persönlichkeiten im Garten.

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Los geht’s: Olivenbaum pflanzen

Du hast dein Bäumchen gekauft und willst ihn nun einpflanzen? Dann schnapp dir eine Schaufel, gut durchlässigen Boden und los geht´s. Wenn du den Baum in die Erde setzen willst, dann achte auf Drainage. Olivenbäume mögen keine nassen Füße. Ein bisschen Kies, Sand und lockere Erde sind als Untergrund ideal. Wenn du dich für einen Topf entscheidest, sollte dieser groß genug sein und unten Löcher zum Wasserablauf haben. Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen ist das Frühjahr. Du gibst dem Baum dann die ganze Wachstumsperiode, um sich an seinem neuen Platz gut einzuleben.

Pflege ohne Stress – aber mit Gefühl

Olivenbäume sind pflegeleicht, wenn du ihre Bedürfnisse kennst. Sie brauchen Licht, lieben Hitze, mögen es trocken. Klingt einfach, oder? Du solltest nicht zu häufig gießen, lieber durchdringend und dafür nicht jeden Tag. Staunässe solltest du unbedingt vermeiden. Düngen kannst du mit organischem Dünger oder einem speziellem Olivenbaum-Dünger; am besten in der Wachstumszeit zwischen März und September.

Im Winter solltest du zur Sicherheit für ein bisschen Schutz sorgen. Wenn dein Baum im Kübel steht, kannst du ihn reinholen oder abdecken. Draußen hilft Vlies, eine dicke Mulchschicht oder eine Isolierung aus Jute. Und keine Sorge: Wenn mal ein Blatt abfällt oder er etwas mitgenommen aussieht – das ist normal. Olivenbäume haben manchmal ihre eigene Laune.

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Schnitt mit Stil

Du musst keinen professionellen Formschnitt machen, aber ein bisschen Pflege tut dem Olivenbaum gut. Im Frühjahr kannst du tote oder störende Äste entfernen. Manche lassen ihn wild wachsen, andere formen ihn ein bisschen. Aber sei vorsichtig – zu starker Schnitt kann die Fruchtbildung beeinträchtigen. Wenn du nur ein schönes Garten-Highlight willst, reicht ein sanfter Korrekturschnitt. Wenn du mutiger bist, kannst du versuchen, ihn zu vermehren.

Eigene Oliven: Ja oder nein?

Jetzt kommt die Frage aller Fragen: Gibt es Oliven? Vielleicht. Aber nicht unbedingt. Olivenbäume brauchen viel Sonne, Geduld und manchmal einen Bestäuber in der Nähe. Es kann Jahre dauern, bis sich die ersten Früchte zeigen. Und die meisten Oliven, die du im Laden siehst, kommen aus Gegenden mit deutlich mehr Sonne. Aber du kannst Glück haben: Kleine grüne Kügelchen, später vielleicht schwarz, reif und bereit für deine Küche. Aber Achtung: Frische Oliven sind nicht sofort essbar! Du musst sie einlegen, fermentieren oder verarbeiten – sonst sind sie bitter. Wenn es soweit ist und du Lust hast, kannst du dich einlesen in die Kunst der Olivenverarbeitung. Aber bis dahin ist der Baum einfach ein wunderschöner Mitbewohner.

Zum Weiterlesen: Woher bekommt Olivenöl seine Farbe?

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Deko-Ideen rund um deinen Olivenbaum

Du willst mehr „Mediterran“? Dann mach was draus. Du kannst rund um den Baum mediterrane Kräuter pflanzen, wie Rosmarin, Lavendel, Thymian. Du kannst Steine arrangieren, eine kleine Bank aufstellen oder Windlichter hängen. Vielleicht willst du eine kleine Ecke mit Terrakotta-Töpfen, Accessoires aus Olivenholz oder sogar ein kleines Schild: „Benvenuto“. Oder du machst daraus deinen neuen Frühstücksplatz: Ein kleiner Tisch, zwei Stühle, etwas Zitronenwasser – und du fühlst dich wie in Südfrankreich.

Der Baum wird Teil deiner Geschichte

Wenn du deinen Olivenbaum ein paar Jahre begleitest, wird er mehr als nur Pflanze. Du erzählst von ihm, zeigst Fotos, beobachtest seine Entwicklung. Und manchmal ist das fast wie ein Haustier – ruhig, eigenwillig, aber irgendwie da. Du wirst merken, wie sehr er dich entschleunigt, was möglicherweise an der besonderen Magie und Ruhe liegt, die ein Olivenbaum ausstrahlt. Und plötzlich sitzt du viel mehr draußen, einfach nur so. Vielleicht machst du daraus eine kleine Tradition. Jeden Sonntagmorgen unter dem Baum. Mit Tee, Musik oder einfach Stille.

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